Unscheinbare Lebensretter: Rauch- und CO-Melder

Seit 1. Januar 2017 sind in ganz Deutschland Rauchwarnmelder in Neu- und Umbauten vorgeschrieben. Das heißt, es besteht eine Rauchmelder-Installationspflicht für Wohnräume wie Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure. Für Thüringer sind Rauchmelder ab 01. Januar 2019 Pflicht. In einigen Bundesländern läuft die Frist zur Nachrüstung noch. Berliner und Brandenburger haben noch bis Ende 2020 Zeit, Rauchmelder zu installieren.
Aber nicht nur ein akuter Brandausbruch birgt Lebensgefahr, auch ein Schwelbrand bei dem Kohlenmonoxid austritt, kann lebensgefährlich werden. Automatische Rauch- oder Kohlenmonoxid-Melder warnen rechtzeitig vor gefährlichem Gas oder Rauch.

Rauchvergiftung verhindern

Besonders gefährlich wird Rauchentwicklung oder austretendes Gas nachts, wenn die Bewohner schlafen. Denn dann wird Qualm sehr spät- meist zu spät- bemerkt und eine Rauchgasvergiftung droht, die ebenso lebensbedrohlich ist wie der Brand selbst. Hier können automatische Brandmelder, die den Brand anhand physikalischer Eigenschaften wie z.B. der Rußpartikel in der Luft, erkennen, zu Lebensrettern werden.  Diese fotoelektrischen Rauchmelder messen die optische Durchlässigkeit der Raumluft. Die Lichtmessung erfolgt mithilfe einer Laser- oder Leuchtdiode und eines Sensors. Dieser Sensor erkennt die Trübung der Luft, also die Rauchpartikel in der Luft, und wird aktiviert. Stellt der Melder solch eine Veränderung fest, gibt er Alarm.

Der Alarmton ist schrill und variiert in Höhen und Tiefen, damit er schneller wahrgenommen wird. Aber Achtung: Kinder nehmen diesen Ton im Schlaf weniger wahr und reagieren wesentlich später als Erwachsene darauf. Sie müssen geweckt werden! Die Alarmlautstärke beträgt 85dB und mehr. Sie ist also vergleichbar mit einem Telefonklingeln, einem vorbeifahrenden LKW, einer Motorsäge oder einem Rasenmäher. In größeren Gebäuden oder Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Seniorenheimen sollten sogenannte kommunizierende Rauchmelder installiert werden. Diese Funk-Rauchmelder sind miteinander gekoppelt. Wird also in einem Teil des Gebäudes Rauchentwicklung gemessen, werden alle übrigen Melder auch aktiviert und geben Alarm.

Neben den foto-optischen Rauchmeldern gibt es auch thermische Modelle. Diese messen schnell ansteigende Temperaturen und lösen dann Alarm aus. Außerdem gibt es Hybride-Modelle, die beides können.
Die Stromversorgung von Rauchmeldern erfolgt entweder über eine austauschbare 9V-Batterie, die regelmäßig überprüft werden muss, oder über eine festinstallierte 10-Jahres Lithiumbatterie. Melder mit 10-Jahres-Batterie sind wartungsfrei und sollten nach 5, spätestens jedoch nach 10 Jahren ersetzt werden.

CO Melder                                                                                

Jedoch gibt es ebenso häufig Gefahrenherde, bei denen kaum oder gar kein Rauch entsteht, aber Kohlenmonoxid freigesetzt wird. Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung oder wird freigegeben bei blockiertem Abzug in Heizsystemen wie Gasthermen, Kaminöfen, Pellet-Heizungen oder beim Grillen. Davon geht eine besondere Gefahr aus, da dieses Gas unsichtbar, geschmacks-, geruch- und farblos ist. Ein Rauchmelder erkennt es nicht. Denn ohne die Rauchpartikel in der Luft wird kein Alarm ausgelöst. Wird das Gas eingeatmet, verhindert es die Aufnahme und den Transport von Sauerstoff im Blut. Bemerkbar wird das beim Menschen erst, wenn sich ein Schwindelgefühl oder Übelkeit einstellt. Doch dann ist es meist schon zu spät und die betroffene Person wird kurz darauf ohnmächtig.

Um das zu verhindern, ist es besonders bei Feuerstätten in geschlossenen Räumen sinnvoll, Kohlenmonoxid-Melder anzubringen. Ein CO-Melder misst die Konzentration an Verbrennungsgasen wie Kohlenstoffmonoxid im Raum und löst Alarm aus, sobald deren Menge den Grenzwert übersteigt. Die Messung erfolgt unabhängig von Schwebepartikeln in der Luft. Die Raumhöhe ist entscheidend für die Auswahl des geeignetsten CO-Melders. Auch ein Kohlenstoffmonoxid-Melder muss regelmäßig ausgetauscht werden, je nach Modell nach drei bis zehn Jahren.

Der richtige Einsatzort

Welcher Gerätetyp der passende ist, hängt vom Raum, der Raumhöhe und der Platzierung des Gerätes ab. In Schlaf- und Aufenthaltsräumen ebenso wie in Kinderzimmern und dem Flur sollten Rauchmelder angebracht werden. In Räumen mit Verbrennungssystemen wie Gasthermen und Kaminen empfehlen sich Kohlenmonoxid-Melder. Schwierig wird es in Bereichen wie Küchen oder Werkstätten, in denen Nebel oder Staub häufig Falschalarme auslösen könnten. Rauchmelder direkt an der Decke über dem Kochfeld anzubringen, macht daher wenig Sinn. Eine Rauchmelder-Beratung durch die ortsansässige Feuerwehr oder Fachbetriebe ist deshalb stets empfehlenswert.

Die 3 wichtigsten Fakten zu Rauch- und CO-Meldern

  1. Ein Kohlenmonoxid-Melder ersetzt nicht den Rauchmelder und umgekehrt.
  2. Batterien regelmäßig auf ihre Leistungsfähigkeit prüfen und gegebenenfalls gegen neue ersetzen.
  3. Kinder nehmen den Alarmton des Melders im Schlaf weniger wahr und reagieren später als Erwachsene darauf. Sie müssen geweckt werden!